Wie in Episode 78 diskutiert, halte ich es für wichtig als Podcaster offenzulegen, wie man seine Inhalte produziert, woher Informationen stammen und welche Artefakte möglicherweise von automatisierten KI-gestützten Tools stammen. Hier eine kurze Zusammenfassung meiner Produktionsschritte:
Idee der Episode, mögliche Gesprächspartner
Ich lese Bücher, höre Podcasts und sehe fallweise YouTube-Videos und lerne persönlich Menschen kennen: aus diesem Pool wähle ich Gesprächspartner aus.
Monologe kommen im Kern aus Ideen, die mir meist spontan einfallen, wenn auch aus Inhalten die ich über längere Zeit gelesen oder durchdacht habe.
Recherche
Ich verwende alle möglichen Ressourcen wie Bücher, Artikel, Gespräche mit Anderen, Internet-Suche.
Aktuell verwende ich fallweise KI-Tools, aber nur als Anregung, da die Qualität der Antworten viel zu schlecht ist.
Zusammenstellung der Inhalte (Text, Outline, Fragen, …)
Meine Solo-Episoden sind alle vorweg strukturiert und geschrieben. Dies geschieht in klassischer Handarbeit, ohne die Nutzung besonderer Tools, jenseits eines Outline Tools und sprachlicher Fehlerkorrektur mit LanguageTool.
Gesprächs-Episoden werden ebenfalls vorweg als Outline und mit möglichen inhaltlichen Ideen als mögliche Gesprächs-Struktur vorbereitet.
Der rote Faden einer Episode wird meist vorweg mit den Gesprächspartnern abgestimmt um einen sinnvollen inhaltlichen Fluss zu ermöglichen. Ich spreche allerdings nur mit Gesprächspartnern, die mich in den Fragestellungen nicht einschränken.
Aufnahme / Streaming
Bei Gesprächen mit Gesprächspartner spreche ich bisher nur mit realen Personen; ich schließe einen Dialog mit einer KI in Zukunft als Experiment nicht aus. Sollten nicht-menschliche Akteure in irgendeiner Form in einer Episode zum Einsatz kommen, so wird das in der Einleitung sowie den Shownotes deutlich gemacht.
Alle meine Gesprächspartner sind namentlich genannt und über Referenzen in den Shownotes nachvollziehbar.
Post production
Schnitt
Meine Monolog-Episoden sind stark geschnitten. Ich nehme bestimmte Stellen mehrmals auf, wenn ich mich verspreche oder mir etwas anderes an der Aufnahme nicht passt. Typischerweise werden 30% der Aufnahme geschnitten und entfernt.
Bei Gesprächen gibt es keinen inhaltlichen oder gar sinnverändernden Schnitt, es wird auch nichts im Nachhinein ausgetauscht. Es gibt bei mir nur zwei Arten von Schnitten
- »kosmetische Schnitte«: entfernen von zu langen Gesprächspausen oder »ääähs« oder technischen Störgeräuschen; dies wird von Auphonic teilweise automatisiert (s.u.).
- sehr selten kommt es vor, dass ein Gesprächspartner eine Frage nochmals aufnehmen möchte. Es geht bei meinen Episoden ja darum, dass der Gesprächspartner seine Sicht auf die Dinge so gut wie möglich darlegen kann. Wenn auf eigenen Wunsch eine Frage neu aufgenommen wird, wird natürlich die alte Version entfernt.
Der Schnitt erfolgt mit einem einfachen Audiowerkzeug, das keine weitere Manipulation außer eben den Schnitt ermöglicht.
Audio Nachbearbeitung
Audio Nachbearbeitung erfolgt mit Auphonic dabei geschieht im Wesentlichen zwei Dinge:
- technische Audio-Nachbearbeitung: Kompressor, Leveler, Equalizer, Noise Gates, Ducking und dergleichen
- KI-Methoden von Auphonic werden verwendet, die verschiedene Nachbearbeitungsschritte etwas vereinfachen, etwa ein Filter, der zu lange Pausen und "äähs" reduziert. Es passieren dabei keine nennenswerten inhaltlichen Veränderungen
Auslieferung
Nach Schnitt und Audio-Nachbearbeitung wird das unkomprimierte Audio-Format in ein MP3-Format komprimiert. Dies reduziert nur die Dateigröße, zieht aber keine relevanten hörbare Veränderung nach sich.
Transkript und Shownotes
In meinen Episoden lege ich viel Wert darauf, dass inhaltliche, fachliche Aussagen belegt sind und persönliche Meinungen als solche erkenntlich gemacht werden. Es gibt daher immer eine umfangreiche Liste an Referenzen in den Shownotes.
Auphonic beziehungsweise Audio Hijack pro bieten KI-Methoden an, die aus Episode automatisch Transkripte, Kapitelmarken sowie textuelle Kurzfassungen für die Showenotes erstellt. Ich lasse all das automatisch generieren, aktuell vor allem experimentell. Podbean erlaubt nun das Hochladen von Transkription, was ich bei neueren Episoden nun mache.
Transkripte dienen im Wesentlichen der besseren Suche, gegebenenfalls in Zukunft auch der Navigation in Episoden, ähnlich wie in YouTube. Aber bitte nicht vergessen: sie sind automatisch erstellt und nicht händisch nachbearbeitet, können also inhaltliche Fehler aufweisen!
Sollten andere Plattformen wie etwa YouTube oder Spotify (über die der Podcast auch verfügbar ist) solche Services anbieten, so nutze ich sie.
Wichtiger Hinweis: sollte es auf irgendeiner Plattform jetzt oder in Zukunft Transkripte geben, so sind diese maschinell erstellt und mit entsprechender Kritik zu nutzen, da mir die Zeit fehlt, diese aufwändig händisch zu korrigieren.
Kapitelmarken und Shownotes-Zusammenfassung lasse ich von Auphonic erstellen, sie sind allerdings aktuell von schlechter Qualität, sodass ich sie nicht nutze.
Die Erstellung von Shownotes ist bei meinem Podcast ein erheblicher Aufwand, vor allem auch wegen der Referenzen. Im Augenblick sind die Shownotes vollständig händisch erstellt. Sollten KI-erstellte Shownotes besser werden, kann ich mir vorstellen, diese als Basis zu verwenden.
Shownotes sind für mich aber eine wesentliche Komponente meines Podcasts und werden auch in Zukunft immer im letzten Schritt von mir selbst erstellt oder korrigiert werden.
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In meinem Podcast gibt es hier nur folgende Automatismen
- automatische Verbreitung des Podcasts auf YouTube und Spotify
- Eintrag neuer Episoden in Podcast-Register wie iTunes
- gegebenenfalls initialein soziale Netzwerk-Postings von Podbean aus Titel und Shownotes erstellt
Andere Inhalte
Illustrationen in den Podcast-Shownotes sind selten und bisher nicht mit KI-Tools erstellt. In anderen Formaten, wie etwa meinem Blog, verwende ich immer wieder generierte Bilder zur reinen Illustration. Sollte das in Zukunft im Podcast passieren, wird dies entweder deutlich gekennzeichnet (wenn reale Bilder verändert werden); oder es handelt sich eben um reine symbolische Darstellungen wo eine Irreführung nicht gegeben ist.
Auch Bilder, die aus anderen Quellen (z.B. Screenshots von Webseiten) stammen, werden selbstverständlich jenseits von sinnvollem Beschnitt nicht manipuliert.
Interaktion mit Hörern
Ich persönlich erkenne wenig Wert in Kommentaren, daher biete ich diese auch nicht an.
E-Mails werden immer von mir persönlich beantwortet.